Planung Tag 5: Wasser marsch! (Oder: Warum ich die Hauptleitung ins Erdgeschoss hole)

Status: Planungsphase Sanitär & Infrastruktur. Während die 10G-Leitung glüht (und ich immer noch Muskelkater vom Kisten schleppen habe), muss ich mich einem weniger digitalen, aber ebenso kritischen Gegner stellen: Kalk.

Wir haben hier Wasserhärte-Grade zwischen 18 und 23° dH. Das ist kein Wasser mehr, das ist flüssiger Stein. Für meine geplante Brauchwasserwärmepumpe (und die Dusche im Bad) ist das der sichere Tod. Der Wärmetauscher würde in Rekordzeit verkalken und die Effizienz ruinieren. Eine Entkalkungsanlage ist hier also kein Luxus, sondern Notwehr.

Das Problem: Der Kellerbereich, wo der Wasseranschluss ins Haus kommt, hat keinen Abfluss. Normalerweise hieße das: Hantieren mit fehleranfälligen Hebeanlagen, um das Spülwasser der Entkalkungsanlage irgendwie wegzupumpen. Ein Albtraum für Wartung und Sicherheit.

Aber wir sind ja bei „Projekt Endgame“. Warum Probleme lösen, wenn man sie umgehen kann?

Strategie 1: Der Berg kommt zum Propheten

Statt das Wasser im Keller zu entkalken und das Abwasser mühsam wegzupumpen, drehe ich den Spieß um. Ich hole die Hauptwasserleitung einfach durch die Decke hoch in den neuen Technikraum im Erdgeschoss.

Dort wird sowieso alles neu gebaut:

  1. Es gibt künftig einen Bodenablauf mit Trockensiphon (für das Kondensat der geplanten Aufsatzwärmepumpe zur Server-Kühlung).
  2. Der Raum wird abgedichtet und überwacht.
  3. Ich muss die schweren Salzsäcke nicht in den Keller schleppen, sondern fülle sie bequem im EG nach.

Das Wasser fließt also in einem Loop: Keller -> Technikraum (Entkalkung) -> Zurück in den Keller -> Verteilung im Haus. Ein sauberer Kreislauf, der mir jegliche Pumpen-Mechanik erspart. Schwerkraft geht nicht kaputt.

Strategie 2: Der Gartenwasser-Cheat

Ein Problem bei Entkalkungsanlagen ist normalerweise das Gartenwasser. Man will den Rasen nicht mit teurem, aufbereitetem Salzwasser gießen (und Pflanzen mögen das Natrium auch nicht). Das bedeutet meistens: Aufwendige Rohr-Trennung (Bypass) vor der Anlage.

Hier zünde ich den ultimativen Immobilien-Joker: Da auf unserem Grundstück insgesamt drei Gebäude stehen, habe ich eine radikale Arbeitsteilung beschlossen:

  • Haus 1 (Projekt Endgame): Bekommt 100% Weichwasser. Alles, was hier aus dem Hahn kommt, ist gefiltert. Keine Trennung, keine Komplexität.
  • Haus 2 (Das künftige Abriss-Objekt): Hat einen eigenen Wasseranschluss und dient ab sofort als exklusive Quelle für den Garten.

Warum kompliziert Rohre verlegen, wenn man einfach ein ganzes Gebäude als “Außenzapfstelle” nutzen kann? Zumindest so lange, bis der Bagger kommt.

Das Werkzeug-Upgrade (Bevor der erste Span fällt)

Einen Haken hat der neue Plan allerdings. Meine nagelneue 42mm Bohrkrone für die Metabo liegt hier bereit und wartet eigentlich auf ihren Einsatz für die Strom- und Datenleitungen. Ich wollte ursprünglich “nur” drei Löcher bohren.

Aber jetzt kommt Wasser dazu. Und Wasserleitungen müssen gedämmt werden (Schwitzwasser!). Ein gedämmtes 32er Rohr passt niemals durch ein 42er Loch. Bevor ich also die Maschine ansetze, muss ich aufrüsten: Eine 68mm oder 82mm Krone muss her.

Wenn ich die Decke zum Keller schon in einen Schweizer Käse verwandle, dann wenigstens mit dem richtigen Kaliber. Die Metabo wird also noch ein paar Tage warten müssen, bis der Postbote das Upgrade bringt.

Author: Cronix

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